international geküsst. 

Heute ist der internationale Tag des Kusses. Normalerweise interessieren mich solche Tage nicht. Warum auch? Wozu braucht einen internationalen Tag des Kusses? Damit sich die Menschen daran erinnern, wie wundervoll es ist, die Lippen des geliebten Menschen auf den eigenen zu spüren? Dadurch seine Liebe, Sehnsucht und Verbundenheut auszudrücken?

Mir ist und bleibt das Ganze schleierhaft und doch hat dieser Tag eine unheimlich große Bedeutung für mich und mein Leben. 

Heute vor genau fünf Jahren setzte ich mich in den Zug Richtung Deutschland meinem Schicksal entgegen. 

Das Herz schlug mir bis zum Hals und ich spüre noch heute, wie mir kurz vor Freiburg der Atem stockte und ich ernsthaft überlegte, einfach sitzen zu bleiben und weiter zu fahren anstatt auszusteigen und der Frau gegenüberzutreten, die ich schon liebte bevor ich sie überhaupt gesehen hatte. 

Ich glaube, ihr ging es ganz ähnlich. Nur war sie längst am Bahnhof und für eine Flucht war es zu spät. So trafen wir aufeinander und es traf uns beide wie ein Blitz. Es war die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Wenn auch mit Vorbereitung. Immerhin hatten wir wochenlang miteinander geschrieben und telefoniert und wussten deshalb ziemlich genau, wer da vor uns steht. 

An diesem Tag vor 5 Jahren hat sich mein ganzes Leben verändert. Nachhaltig. Ich habe die schönste, intensivste und ereignisreichste Beziehung meines Lebens geführt und gleichzeitig die tiefsten Verletzungen erfahren. 

Inzwischen bin ich an einem Punkt, an dem ich das, was war, wohlwollend betrachten kann. Dankbar bin für das, was diese Jahre mir beschert haben und erkenne, was diese Begegnung vor 5 Jahren ermöglicht hat. Vor allem in Bezug auf meine persönliche Entwicklung. 

Kein Mensch, der uns berührt, keine Beziehung, kein Stück eines gemeinsames Weges wird je spurlos an uns vorübergehen und das ist gut und wertvoll. 

Diese fünf Jahre sind angefüllt mit Erlebnissen, Erfahrungen, Gefühlen, Lehren – auf jeder Ebene und jeglicher Intensität. Ich bin froh und dankbar, dass ich diese 5 Jahre erleben durfte aber nach 5 Jahren ist es auch Zeit, sich einem neuen Weg zu öffnen. Die Augen geradeaus zu richten und wieder wahrzunehmen, was das Leben alles zu bieten hat. 

5 ist eine schöne Zahl! Beginnen wir mit einer neuen…

zu viele orgasmen?

Das Herz ist ein grossartiges Organ. Es lässt mich immer wieder staunend in meinem Leben zurück. Mit offenem Mund starre ich dann vor mich hin, traue meinen Augen nicht und registriere beinah fassungslos, was mein Herz zu leisten vermag. Wie viel es fühlen kann. Wie intensiv es mich erleben lässt. Wie sehr es sich immer wieder öffnet. Wie widerstandsfähig es ist und welch starken Überlebenswillen es hat. Continue reading

annehmen.

Und irgendwann kommt der Punkt, an dem Du akzeptieren musst, dass Du nicht mit jedem Menschen in Harmonie leben kannst.

Auch wenn Du bis zum letzten Augenblick gehofft hast, dass ihr in Ruhe und Frieden auseinandergehen könnt. Teilt ihr doch gemeinsame Erinnerungen an eine Zeit, die für euch beide so unendlich wichtig war.  Continue reading

geburtstagsglück.

Sie haben sich alle Sorgen gemacht. Meine lieben Freunde. In Deutschland genau so wie in der Schweiz. Und meine Familie natürlich. Nur wenige konnten nachvollziehen, dass ich an meinem Geburtstag allein an die Ostsee fahren wollte. Ausgerechnet an meinem Geburtstag. Sie hatten Angst, ich könnte in einer Depression versinken und den Inselkoller bekommen. Mich einsam und allein fühlen.  Continue reading

beflügelt. 

Es sind diese Momente, in denen Dich die Sonne wach küsst und jeden Deiner Schritte durch den Tag begleitet. 

In dem die frische Brise eines Frühlingstages Dich sanft aber bestimmt in die Natur lockt. 

In dem die Vögel ihr Lied in Dein Ohr singen und Dich über Dich hinaustragen. 

In dem der weiche Waldboden leicht unter Deinen Schritten federt und Du alles um Dich herum durch Deinen Atem in Deine Lungen aufnimmst und mehr Glück ausstrahlst, als Du für Dich behalten kannst und willst. 

Es sind Momente wie diese, die Dich daran erinnern, wie gesegnet Du bist. Wie frei. 

Momente wie diese lassen mich demütig werden und dankbar. 

In Momenten wie diesen atme ich das Leben ein und alles Störende aus. Anschließend scheine ich über dem Boden zu schweben. 

Ich bin glücklich. Voller Liebe. Zufrieden. 

herausgefallen.

…und manchmal fällst du einfach für zwei Tage aus der Welt…

Du wachst auf und fragst Dich, was in den letzten knapp 48 Stunden geschehen ist. Du spürst in Dich hinein.

Dein Kopf ist voll und gleichzeitig so leer, dass er es nicht vermag, Dir Antworten zu geben. Dein Körper erzählt Dir ganze Geschichten, doch Du bist nicht in der Lage seine Sprache soweit zu übersetzen, dass all das auch nur ansatzweise Sinn machen würde.  Continue reading

verloren.

Es ist schon komisch, wie sehr der Mensch in der Lage ist, das Offensichtliche zu verdrängen. Unfassbar wie gut ich das zu beherrschen scheine. Meine Entscheidung, wieder in der Schweiz zu leben, habe ich quasi nebenbei getroffen. Aus einem Gefühl heraus. Ohne groß darüber nachzudenken.
Sobald die Entscheidung getroffen war, hatte ich alle Hände voll damit zu tun, meinen Umzug zu organisieren und eine neue Wohnung zu finden. Ich habe also alles getan, mich aber nicht eine Sekunde damit befasst, was dieser Schritt für mich und mein Leben bedeuten könnte. Continue reading

eroberung.

Da bin ich wieder. Zurück in der Schweiz. Meiner Heimat, auch wenn ich hier nicht das Licht der Welt erblickt habe. Zumindest nicht zum ersten Mal, aber vielleicht habe ich hier die Welt das erste Mal wirklich wahrgenommen.

Drei Jahre war ich weg. Geleitet vom Glauben an die große Liebe und dem Traum eines gemeinsamen Lebens. Es sollte nicht sein. Die Liebe schon, aber das gemeinsame Leben nicht. Bin ich verbittert? Nein. Trauere ich? Auf jeden Fall. Diese Liebe, die mir da vor knapp vier Jahren begegnet ist, war das größte, was mir je widerfahren ist und Dank ihr habe ich unheimlich viel lernen dürfen – über die Liebe selbst, das Leben und vor allem über mich. Continue reading